No. 9993 af 10318
Afsender Dato Modtager
Christian Daniel Rauch [+]

Afsendersted

Berlin

Afsenderinfo

Laksegl. Poststempel med teksten BERLIN 12 .. 7-8 A. Svage spor af yderligere et stempel, hvori der ses et N.

11.9.1845 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af brevet.

August Speyer [+]

Modtagersted

Bad Arolsen

Modtagerinfo

Udskrift: Seiner Wohlgeboren / Der fürstlichen Bibliothekar Herrn / Inspector Speyer / zu Arolsen. [Forneden til venstre:] fr.

Resumé

Kommentarerne til dette brev er under udarbejdelse.

Se original

Sehr verehrter Freund

[i venstre margen med tyndere pen:] 7. Sept.

Im Überfluß der Jahren die mir geworden sind in diesem Reichthum geräumt man noch eins dazu ehe mans sich versäht, aber auch der Sünden Packet wird immer reichhaltiger und hat wuchtigere Zuwachs die lezten 12 Monden erhalten der an sich wenig erfreulich nur wenige waren, der belastenden aber viele, wozu vor allem die Sünde der Federunthätigkeit gehört, die nach hundertmaligen erinnernden Gewissensbissen bis heute mich Ihr Schuldner wieder willen werden ließen, daß ich mir Ihre Nachsicht erbitten muß.

Nach Empfange Ihrer lezten freundlichen Zeilen werden Sie diese erhalten haben wovon mich aber eine kleine Abwesenheit der Reise nach Kopenhagen u Seeland abhielt, und dann des Schreibens unfreiwilliger Art vorfand daß ich dann erst zu dieser angenehmen Unterhaltung gelangte. Indessen mit größter Theilname wiederholt die Störung Ihres hauslichen Glückes nicht ohne Besorgniß erfuhr welches Sie auch in Ihrem Schreiben erwähnen und mitempfinde wie diese Sorge Ihr leiblich und geistiger Leben schmerzlich berühren muß, wozu ich nur baldige Hülfe und Ihnen die Kräffte der Ausdauer von Herzen wünsche.

DH. Confrht. R. Steinmetz welcher uns mit seinem Besuche im lezten [xx]echtfeier erfreute wird Ihnen unsere Grüße u guten Wünsche mitgetheilt haben, so wie wir uns durch seine Nachrichten aus der lieben Heimath dankbarst unterhalten fühlten und hörte von demselben daß die beiden Marmorstatuen den ermittelten Stellen vor dem Altar noch nicht aufgestellt waren, weshalb ich Sie werhtester Freund bitte bei dem Herrn der Kirchenvorsteender zur endlichen Ausführung gefäl. erinnern zu wollen, welchen dann die dritte Statue folgen wird. Auf meinen Antrag die vier Modelle, (4 fß. 10 zoll Proportion) in sitzender Stellung an die vier Fensterpfeilen aufzunehmen bin ich ohne Bescheid geblieben, welches zugleich mir auch angenehm zu erfahren sein würde, aber soll ich deshalb mich direkt an den Herrn Landbaumeister wenden?

Ich war in der lezten Zeit in Kopenhagen um an der Fülle genialer Produktionen des alten Freundes Thorwaldsen namentl. an den welche nach des 14 Jährigen Besammenlebens zu Rom entstanden sind zu ergötzen u zu erfrischen, welches alles bis zu den lezten Lebenstagen die lebendigste sprudelnde Schöpfungs Krafft zugrundligen Geistes bewundert, und in jedem Werke es dem Pfysiker klar werden muss, wie der Geist nie veraltert, welcher vor allem uns seine Reliefbildungen hervortritt, so wie die Großartigkeit seines Sinnes in den 14 Statuen der Frauen Kirche welche in dieser Beziehung sein eigentlich. dauerndes Marmordenkmahl sein werden. Gar eigends wurde mir vor dem mit Kränzen bedeckten Catafalc zu muthe der seine Hülle vorläuffig in dieser Kirche birgt! Christian IV. u Thorwaldsen sind dieses schönen Landes größte Sterne, es klingt dies künstlerisch aufgeblasen profan, aber so wird die Geschichte es auch einnst aussprechen.

S. E. der Geh. Leg. R. Bunsen hatte seine Vaterstadt und das Land im allgem. sehr verbessert gefunden und hatte angenehmen Stunden in Corbach auf dem Eisenberge etc. verlebt, schien aber froh zu sein nach seinem Bestimmungs Orte wieder zurück gehen zu können. Reinhard ist wohl und hat neulich mit seiner Familie die Ostsee aussicht in Swinemünde genossen, grade wie ich nach Copenhagen fuhr, ist wohl u [k?]ust wie seine Grüße auch.

Von mehren Seiten mußte ich im Winter erfahren daß mir von Arolsen einen Sendung Wurste gesandt waren, die ich aber nie erhalten habe, wahrscheinlich falsche Meldung an Reinhard.

Dem alten Freunde C. Kaulbach bitte von allen Freunden meine [sic] schönste Grüße zu bestellen, u zu sagen daß der junge Steinmetz Ochs sich hier wohl gefällt u guten Verdienst hat, auch die Zeichenschule der Handwerker der Akademi besuchen wird.

In besteenden Hochschätzung u Freundschafft verbleibenden
Berlin 11. September. 45.

Ihr ganz ergebener Rauch

[med tynd pen under datoen:]
18
4 Oct

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m30 II, nr. 74
Sidst opdateret 08.08.2012 Print