No. 2991 af 10318
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Stuttgart & Tübingen

6.2.1822 [+]

Dateringsbegrundelse

Dateringen fremgår af tidskriftet, hvor teksten blev trykt.

Omnes
Resumé

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[…]

Wir haben dieß mit trauerndem Herzen um der Verlust dieser talentvollen Künstler gesagt, um so den Dank, den wir, die Zurückgelassenen, ihnen für so manches Erzeugnis ihres Geistes schuldig sind, einigermaßen auszusprechen und ihr Andenken bey den Zeitgenossen und für die Ankunft zu ehren. Jetzo wenden wir uns zu den Lebenden, um neue Hoffnungen zu fassen für die heran nahende Zukunft: denn wahrlich es ist eine erfreuliche Erfahrung zu sehen, wie ein ausgezeichneter Künstler, der mit schnellen Schritten zu großem Ruf und übermäßiger Auszeichnung gelangt ist, den festen Entschluß faßt, sich des empfangenen Ruhmes auch würdig zu zeigen und das zu leisten, was freygebiges Lob ihm im voraus zuerkannt hat. Wir meynen hier besonders Thorwaldsen, welcher mit unermüdetem Fleiße und dem gewissenhaftesten Studium nach der ihm möglichsten Vollkommenheit in seiner Kunst strebt und davon zum Theil in seinen leztern Werken einen glänzenden Beweis gegeben hat.

Hier muß vor allen Dingen seine kolossale etwa 12 Fuß hohe Christus-Statue genannt werden, wovon er sechs kleinere und größere Modelle gemacht hatte, ehe er sich zu frieden fühlte, und wovon die erstern zeigen, wie sehr er anfänglich selbst in der Idee von dem entfernt war, was er nun ins Große ausgeführt hat; dieses le[t]zte Modell aber übertrifft nun an Würde und Majestät fast alles, was nur seit der besten Zeit der christlichen Sculptur, in diesem höchsten Vorwurf für die bildende Kunst bekannt ist. Unser Heiland ist vorgestellt, als erschiene er nach der Auferstehung, die Gläubigen zu sich einladend, die andern zum Glauben an ihn auffordernd. Der feste ruhige Stand, die gesunkenen, etwas ausgebreiteten Arme, die ernsten, hoch milden Züge seines Antlitzes, alles scheint mir mächtig entgegen zu rufen: “Kommt her zu mir, die ihr mühselig und beladen seyd, ich will euch erquicken – und – ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben, und niemand kommt zum Vater denn durch mich.” – Den kräftigen doch feinen Gliederbau umhüllt ein im großen Styl gehaltenes und mit vielem Geschmack angeordnetes Gewand und gibt der Statue eine ungemeine Haltung; sie soll in Marmor abgeführt, in der Hauptkirche zu Kopenhagen hinter den Altar zu stehen kommen, so daß die Statue den ganzen Raum der Kirche beherrscht und sich beym Austheilen des Abendmales zu den Communicanten zu wenden scheint. In die Nischen der Pfeiler des Hauptschiffe sollen die Statuen der zwölf Apostel, auch von Thorwaldsen, doch nur in Gyps ausgeführt, gestellt werden. Zwey davon, Petrus und Paulus, sind auch schon vollendet; sie sind über lebensgroß, doch viel kleiner als die Christus Statue. Auch bey diesen Aposteln ist der große Bildner in der männlichen Haltung, den schönen Gewänden, der strengen Zeichnung nicht zu verkennen, – doch bleiben sie unter mehreren Vorstellungen, welche wir aus der früheren Zeit der Bildhauerkunst von ihnen besitzen, Petrus ist selbst im Character verfehlt und viel zu unbedeutend, Paulus scheint mir mehr einem griechischen Philosophen ähnlich, als diesem in Gott kräftigen Verbreiter des Christenthums.

[…]

Generel kommentar

Dette er en trykt tekst fra det tyske kunsttidsskrift Kunst-Blatt, op. cit. Kun de passager af teksten, der vedrører Thorvaldsen, citeres her.

Thiele
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Andre referencer

  • Kunst-Blatt gebildete Stände, No. 17, 1822, p. 66
Personer
Bertel Thorvaldsen
Værker
Sidst opdateret 27.08.2017 Print