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Leipzig

1843 [+]

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Alexanderzug.

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Unter diesem Namen kennen wir die grossartigste Schöpfung der neuern Sculptur, jenes Werk des unsterblichen Thorwaldsen , das eine zu hohe Bedeutung trägt, als dass es nicht Gegenstand eines selbstständigen Artikels zu sein verdiente. Bekanntlich empfing Thorwaldsen 1811, als sich Napoleon den Quirinalischen Palast zu seiner Sommerresidenz auserlesen, mit mehreren andern zu Rom wirkenden Bildhauern den Auftrag, die Säle jenes Palastes mit Bildnerarbeiten zu schmücken. Thorwaldsen übernahm einen grossen Fries und wählte zum Vorwurf (in Anspielung auf den französischen Eroberer und auf das päpstliche Babel) Alexaders des Grossen Einzug in Babylon. Er stellte das Relief in Gyps binnen drei Monaten her, was um so erstaunlicher erscheint, wenn man bedenkt, dass es einen Raum von 160 Palmen Länge und 5 Palmen Höhe an den Saalwänden einnahm. Mit diesem Relief zauberte Thorwaldsen die ganze Herrlichkeit des antiken Kunststyles vor das Auge seiner verwunderten Zeitgenossen, und documentirte zuerst durch sein Beispiel, dass ein neuerer Künstler seine Ideen völlig im Geist und in der einfachen Schöne der Antike darstellen, dass selbst ein Moderner mit den Hellenen wetteifern und classisch wie je Einer der classischen Zeit der Plastik erscheinen könne. Die Bewunderung, die diesem Werke vor allen ändern Schöpfungen in jenem Palast den einstimmigsten Preis zuerkannte, vermochte den grossen Bildner, eine Wiederholung seines gypsenen Reliefs zu machen. Da geschah es, dass ihn der Graf Sommariva beauftragte, den Alexanderzug für seine Villa am Comersee in Marmor auszuführen und Thorwaldsen fügte hier jene Gruppe noch bei, die sein eigenes und des Grafen Bildniss aufzeigt. Bald auch wurde dem Wunsche des dänischen Meisters das Relief in einem Marmorfriese für sein Vaterland auszuführen, von Seiten des Dänenkönigs entgegengekommen, und so schuf er jenen prächtigen Marmorfries für die Christiansburg, wo die bedeutendere Räumlichkeit ihm zur Aufforderung ward, seinem Relief noch durch weitere Gruppen eine auszeichnende Vermehrung zu geben. Unser berühmter Landsmann zu Rom, der Historienmaler Friedrich Overbeck, unternahm es, dieses Thorwaldsensche Werk zu zeichnen, und ein anderer vaterländischer Künstler, der ausgezeichnete Stecher Samuel Amsler zu München, vollendete nach öfterer Unterbrechung und nach wiederholten römischen Reisen einen herrlichen in der alten einfachen Manier des Marcantonio ausgeführten Reliefstich, der 1835 zu München mit den Erläuterungen von Schorn erschien. Dieser, die Sculptur treffend wiedergebende Stich, führte übrigens den Marmorfries im Schlosse Christiansburg mit allen den hinzugekommenen Gruppen zum ersten Male vollständig dem Publicum vor.

Um auf Thorwaldsens Darstellung selbst zu kommen, so zog er seinen Stoff aus dem 5. Buche der vita Alexandri des Curtius Rufus. Alexander war, nachdem er Darius bei Arbela geschlagen, nach Babylon, der Hauptstadt des Mederreichs, aufgebrochen. Dorthin hatte sich nach der Schlacht der Perserfeldherr Mazäus geflüchtet, der jetzt mit seiner Familie zitternd dem Sieger entgegenging, um sich und die Stadt der Gnade Alexanders zu übergeben. Der Sieger war hocherfreut, die Wunderstadt ohne Schwertstreich und Belagerung in Gewalt zu bekommen; er empfing den Mazäus mit grosser Huld und hielt an der Spitze seiner in Schlachtordnung sieh bewegenden Scharen seinen Einzug in Babylon. Das babylonische Volk, neugierig, den neuen König zu sehen, bedeckte Mauern und Strassen. Ausser Mazäus, jubelte auch Bagophanes (der Befehlshaber der Burg von Babylon und Königs Darius Schatzmeister), dem Eroberer huldigen zu können; er besäte seinen Pfad mit Blumen und stellte zu Seiten des Wegs Altäre von Silber auf, wo Weihrauch und Myrrhen düfteten. Er liess dem Sieger Pferde, Ochsen und Schafe in den ausgesuchtesten Exemplaren, auch Panther und Löwen in Käfigen entgegenführen, um Alexandern die Geschenke zu machen. Hinter diesen zogen die Magier, indem sie Preisgesänge dem neuen König anstimmten, und hinter diesen wieder die chaldäischen Astrologen, deren Prophetien vom Saitenspiele begleitet wurden. Endlich erschienen die Reiter von Babylon, Ross und Mann in der prächtigsten Schmückung. Der triumphirende Alexander, stehend auf seinem Siegeswagen, befahl, dass der ganze Zug seinem die Kriegsscharen beschliessenden Fussvolke sich anreihe, und mit solchem prunkhaften Folgezuge fuhr Alexander an der Spitze seines 50,000 Köpfe zählenden Heeres, umringt vom babylonischen Volke, in die Königsburg zu Babel ein.

Alles dies auf dem beschränkten Raum eines Frieses darzustellen, konnte zwar nicht die Aufgabe des Künstlers sein, wohl aber war sein Zweck, die bedeutungsvollsten Momente in steter Anknüpfung an den Hauptgedanken plastisch zur Schau zu bringen. Er konnte und durfte nur in den prägnantesten Andeutungen des Siegerzugs das grosse und weitläufige Factum anschaulich machen, wenn er nicht in den Fehler, eine verwirrende Masse zu schaffen, verfallen wollte. So deutete denn Thorwaldsen in vergleichsweise mit der Geschichte nur wenigen, aber mit Geist herausgefundenen und theilweis allegorisirten Momenten den Ort wie das Factum an. Er führt uns erst an die Ufer des Euphrat und vor die Mauern von Babel (s. Abbild.). Man wird hier an die reiche, von asiatischem Prunk strotzende Handelsstadt erinnert, die sich durch die ausgeladenen Waaren und durch das für den Transport bereit stehende Kameel ankündigt. Trotz der daliegenden Schätze hat der Kameeltreiber gleich den jungen Geschäftsgehülfen nur Augen für den herankommenden Zug, ein Bube ist sogar aufs Kameel gestiegen, um das Schauspiel in der Höhe bequem zu geniessen. Contrastirend mit diesen Schaubegierigen sieht man hart am Euphratufer einen jungen Fischer, der gleich dem indifferenten Kameel dem Zuge den Rücken kehrt und dessen ganzes und höchstes Glück an einem Fisch hängt. Mit grossem Bedacht zieht er an zarter Schnur seinen Gefangenen empor, denn wie leicht könnte die glänzende Beute wieder zu Wasser schlüpfen. In diesem Fischer hat der Künstler einen leisen Warner für den Eroberer hingestellt, der im Uebermuth seine Schätze, wie gewonnen, zerrinnen lässt und die glänzende Beute Babel gar zu bald fahren lassen muss. Schorn theilt mit, dass Thorwaldsens Freunde in Rom erzählten, es sei in diesem Fischer eine Anspielung auf Napoleon verborgen, der, ein eben so schlauer Menschenfischer als gewaltiger Eroberer, damals den Thron des heil. Fischers Petrus genommen hatte.

Das hier folgende Bild deutet an, dass es auch weise ist, erworbenes Gut vor dem Schicksal in Hut zu bringen. Der Kaufherr lässt seine Waarenschätze den Euphrat hinauffahren, bevor der fremde Eroberer ihm solches verhindern kann; mit dem Ruderer im Gespräch weist er in die Ferne hin, die seiner Schätze bedarf, indess der Schiffer dem Siegerzuge zublickt. Rechts erblicken wir den Stromgott des Euphrat, erhaben über menschliches Dichten und Trachten hinwegschauend. Er repräsentirt die sich ewig gleichbleibende, den Schicksalswechsel der Sterblichen überdauernde Natur. Er trägt einen Kranz von Wasserpflanzen ums Haupt, und hält, die reichen Aernten der gesegneten Landschaft andeutend, in der Linken die Aehren. Der nach ihm umblickende Tiger scheint den Fuss vorwärts setzend ihm zu verkünden, dass Euphrat und Tigris bald ihre Vermählung im Meere feiern. Das kegelartige Gebäu dahinter erinnert an den Thurm von Babel.

Auf dem folgenden Bilde fühlt man sich vor den Mauern von Babylon; Palmen und Cypressen ragen drüber hervor und lassen an Semiramis schwebende Gärten gedenken. Auch steigt Opferrauch auf der Mauer aus einem Gefäss auf, und rechts schauen Babylonier über die Mauer hinab, den Zug neugierig erwartend. Vorm Thore hält ein junger Hirt mit einer Herde vom reichsten Vliess, die hier nur harrt, um dem Sieger als Geschenk überliefert zu werden. Thorwaldsen mochte hier in allegorischer Andeutung einen Accent auf die Friedfertigkeit der Begrüssung legen, welche Alexander in dem kraftlosen, durch Luxus verweichlichten Babel fand (s. Abb. S. 273. Fig. 1). Man bemerkt bier noch hart am Thore einen von babylonischen Kriegern bewachten Rauchaltar; beide Kriegsknechte scheinen voll Unmuths über die Dinge, die da kommen; denn der eine sucht seinen Blick abzulenken, und der andere, traurig auf seine Lanze sich stützend, stiert niederwärts, um eben keinen besondern Antheil am Triumphe des Fremden zu offenbaren. Im Contrast dazu steht die Indifferenz und Sorglosigkeit des Knabens, der ein Schaf beim Kopfe fasst, während die hübsche Schäferin mit dem Kind auf dem Arme und ihr stabgestützter Schäfer im Blicke Erwartung ausdrücken.

Auf der nächsten Darstellung (s. Abb. S. 273. Fig. 2) sieht man die Magier, Priestergreise mit langem Bart, aus dem Thore zum Zuge herantreten. Der vordere trägt einen Globus, an welchem er das Gestirn andeutet, unter dessen Zeichen der Sieger einzieht. Schlau scheint er den auf ihn gestützten wankenden Priester zu fragen, ob das Gestirn ihm gefalle und mit welchem Gestirn man die Eitelkeit des Siegers befriedigen müsse. Dagegen zeigt sich uns der dritte Priester schon sinnend auf Hymnen und Prophezeiungen. Das Ross hinter den Magiern bäumt und sträubt sich, dem Zuge zu folgen; das stolze Thier scheint nicht so gern wie die Menschen dem fremden Triumphator entgegen zu wollen, ebenso wenig der schon ein Stück voraus sich durch wilde Bäumung charakterisirende Hengst, den nur die Drohung seiner eignen Leute im Gleise hält; dazu wirkt die voraufziehende Musik auf diesen Nachtrab, und die vom Künstler herrlich nach den verscheidenen Aeusserungen ihres Naturells dargestellten Pferde scheinen wie ihre Führer vom Rausch der Musik erregt zu sein. Links bemerkt man noch Löwen und Tiger in stillem Ingrimm sich an der Kette von einem Knaben führen oder vielmehr ziehen lassend, da sie gar nicht zu Sprüngen Lust fühlen; sie und die Rosse sollen Geschenke für den Sieger sein.

Auf der nebenstehenden Abbildung bemerkt man noch einen Theil des Rossetransports zur Beschenkung des Siegers; übrigens sieht man die musikmachenden Jünglinge mit Trompete und Horn, Triangel und Flöten, die einen mit bedenklicher Miene, die ändern keck und lustig ausschauend. Jetzt wird uns in dem folgenden Bilde der Urheber des prunkhaften Siegerempfangs, Bagophanes selbst, vorgeführt; er trägt die Insignie des Befehlshabers, und befiehlt noch auf dem Wege selbst die rasche Setzung eines silbernen Opferaltars. Ein jüngerer und älterer Mann sind gleich daran, den schweren Rauchaltar herzustellen; das Weihrauchgefäss hält ein Jüngling schon hoch empor, um es auf den Altar zu setzen, und der Knabe mit dem Myrrhenkästchen lauert bereits, dass er seine Wohlgerüche in das Gefäss streuen könne. Rechts sieht man noch junge Babylonierinnen beschäftigt, auf den Siegespfad Alexanders Blumen und Kränze zu streuen. Der Sieger scheint schon sehr nah zu sein, denn sie geben eine hüpfende Freude kund; das unschuldige Kind, das den Blumenkorb auf dem Kopfe herbeibringt, erscheint zwar eilig, aber bei aller Eile etwas indifferent.

Jetzt kommt, auf nebenstehender Abbildung, Mazäus, der vor Demuth kriechende Uebergeber der Stadt, sammt seinen fünf geputzten Knaben, die fast eingelernte Bewillkommsgrüsse dem Sieger entgegen declamirend erscheinen, doch muss der vorletzte Knabe vom Vater förmlich geschoben werden, denn jener scheint denn doch ein wenig Selbstgefühl zu besitzen und darin Schimpf zu erkennen, worin der Vater allerunterthänigst sein Heil sieht. Auch den jüngsten Buben muss Feldherr Mazäus schieben, und der geschobene muss wieder den sträubig-säumigen Bruder schieben. Der Perser Mazäus selbst trägt einen Köcher mit Pfeilen auf seinem Rücken, doch seine frömmeren Pfeile sind jetzt Knechtsblicke zu Alexander. Hinter dem Feldherrn geht die Begleitung zweier Bewaffneten; der eine scheint beim Anblick der Kinder zu denken, dass nur für sie Mazäus zum Verräther geworden, der andere aber blickt wie vorwerfend auf ihren Vater und fast mit einer Miene, die dessen Demuth verhöhnt. Der beschriebenen Gruppe voranschreitend schaut man hier die hehre Friedensgöttin, geflügelt, mit milderhabenem Blick, in der Rechten das Cornucopiä tragend und andeutend, dass Asiens Schätze jetzt in die Hand Alexanders fallen; dagegen hebt ihre Linke den Friedenszweig empor, vor dem stolz nach seinen Scharen umblickenden Triumphator andeutend, dass Milde die Pflicht gegen Besiegte sei. Der im Triumphwagen einziehende Sieger selbst wird von der geflügelten Siegesgöttin, die das ansprengende Viergespann mit eigner Hand zügelt, der Göttin des Friedens entgegengeführt. So erscheint der Sieger wie die Besiegten unter den Schutz himmlischer Mächte gestellt. Nike, die ganz vorzüglich der Flügel bedürftige Göttin, steht zur Rechten des Siegers und drückt herrlich die Hast aus, mit der sie den jungen Gott Alexander von Siegen zu Siegen zog. Alexander aber steht da, seine Rechte mit langem Scepterstabe gestützt und befriedigt nach seinen ihm folgenden Kriegsscharen umschauend. Hier (Abb. Seite 276) beginnt Alexanders Gefolge; zuerst seine Waffenträger, ein Phrygier mit Wurfspiessen und einem Löwenschild, und ein Hellene mit Köcher und Bogen, welcher mit seiner kapuzenartig über Kopf gezogenen Löwenhaut an den Alexanderkopf auf macedonischen Münzen erinnern soll. Ihnen folgt der schlachtengewohnte Bucephalus, des Königs Liebpferd, das die Führer Noth haben zu bändigen, da es wiehernd aufbäumt wie vor Trotz, dass ihm sein Herr nicht die Ehre gegönnt, ihn an diesem Tage zu tragen. Drauf folgen drei Feldherren in prächtiger Rüstung auf bäumenden Rossen, von welchen Hephästion, Alexanders d. Gr. Liebling, voraufreitet. Die hinter ihm sind Parmenion und Amyntas; ersterer zügelt gleich dem Hephästion ruhig sein Thier, indem sich auf ihren Mienen das stille Gefühl der Zufriedenheit über ihre feldherrlichen Thaten ausspricht, wahrend der nie mit seiner Stellung zufriedene, gar zu gern selbstherrschende und darum auch nachmals im Aufstande gegen Alexander betheiligte Amyntas auch hier den Befehlshaber spielt, indem er strenge rückschauend den nachfolgenden Trab mit der Linken noch commandirt.

Der hier (s. Seite 277, Fig. 1) mehreren macedonisclien Rittern voransprengende Unterfeldherr scheint sich um jenen ihm gewiss auch geltenden Wink des befehlenden Amyntas kaum zu kümmern. Schorn vermuthet nicht ohne Grund in diesem Offizier den jungen trotzigen Philotas, der, ein Sohn des Parmenio, sich zuerst gegen Alexander empörte. Nur gemächlich lenkt er sein Ross zur Seite, damit ihm sein Nebenmann, den der entfallene Zügel zurückhält, wieder an die Flanke komme. Die übrigen Ritter scheinen sich mehr um den Befehlshaber zu kümmern wenigstens richten die in Unordnung Gerathenen ihre Thiere darnach. Man liest die Siegesfreude in diesen ruhigen Heldenantlitzen. Noch sieht man (auf nächster Seite Fig. 2) mehrere macedonische Ritter, in verschiedener Bewaffnung, junge und ältere Männer von nicht minder kräftig schönem Bau, denen man den Schlachtenernst, aber auch die stille Freude der Erfolge abliest. Hinter ihnen ein leichtgeschürzter Bogenschütze und ein Lanzebewaffneter, die beide den Reiterzug enden; ersterer schaut von seinem Ross nach dem folgenden, vom Künstler nur in wenigen Figuren mit Schilden und Speeren angedeuteten Fussvolk um, denn von Zweien aus demselben wird ihm, wie es scheint, irgend was Angenehmes gekündet. Von den beiden Hinteren schaut der Eine, uns den Schild und den Rücken zuhaltend, nach dem das Relief beschliessenden Elephantenzuge (s. Abbild. auf S. 278). Der mit allerhand Beute beladene Elepliant hat einen leichtbewaffneten Mann zum Führer, dessen lanzetragender Diener hintennach folgt. Auf dem Elephanten bemerkt man den Aufpack von Speeren, Schwertern, Köchern, Schilden, Sceptern und Satrapenmützen; sehr sichtbar macht sich besonders das schmuckreiche Kästchen, das der Sieger über Darius allein von der Beute begehrte, um — wie die Geschichtssage geht — ein Futteral für sein von Aristoteles hergestelltes Homerexemplar (das stets in Alexanders des Gr. Tasche geruht) zu besitzen. Zwischen den Elephantenlenkern geht an des Thieres Seite ein gebeugter Satrap, dem die Hand auf den Rücken gebunden und dessen Auge zu Boden stiert. Hinter dem Elephanten sieht man einen Nachzügler der Reiter, der sich anschickt zu den Vordern zu kommen. Unter der sinnvoll angebrachten, ragenden Palme zur Ecke steht ein Kriegsmann neben einem Manne, der ein Schild vorhält und welchen Ersterer auf den pomphaften Siegeszug hinweist. Und dieser Mann mit dem Schild und den aufmerksam hinschauenden Augen ist Thorwaldsen selbst, der sich deutungsvoll als Künstler unter den Baum des Friedens gestellt hat.

Eine vom Kopenhagner Medailleur Christensen neuerdings vollendete Preismedaille für dänische Künstler trägt auf ihrer obern Seite das Thorwaldsensche Brustbild mit der Umschrift: Thorwaldsen sculptor Danus, wo der äussere Rand dieser Fläche mit Bruchstücken des Alexanderzuges geschmückt ist. Die Medaille ist mit unendlicher Feinheit ausgeführt und kann zu den schönsten gezählt werden die man bisher gesehn. Ihr Revers, um dies hier beiläufig mitzubemerken, stellt die Nymphe Galathea dar, wie sie Dänemark den Amor mit der Leier bringt, umgeben von den ändern bekanntesten Arbeiten des “Meisters des Alexanderzugs.” Zwei Exemplare der Medaille, für den König und für Thorwaldsen, wurden in Gold ausgeprägt, und drei derselben sind bis jetzt den Künstlern Küchler in Rom, Rörbye und Marstrand zuerkannt worden. Zugleich erhält die Wittwe eines Künstlers, dem die Medaille ertheilt wird, Anspruch auf eine Pension von 100-200 Thalern.

Generel kommentar

Denne artikel om Thorvaldsens relief Alexander den Stores indtog i Babylon, A503, er trykt i Conversationslexikon für bildende Kunst, Leipzig 1843.

Arkivplacering
M17,49 (Thorvaldsens Museums Småtryk-Samling 1843)
Emneord
Kritik af Thorvaldsens værker, positiv · Relieffer, allegorier · Relieffer, antik mytologi · Thorvaldsens møntsamling · Thorvaldsens værker, uden for Thorvaldsens Museum
Personer
Christen Christensen · Albert Küchler · Wilhelm Marstrand · Napoleon 1. · Johann Friedrich Overbeck · Martinus Rørbye · Giovanni Battista Sommariva · Bertel Thorvaldsen
Værker
Sidst opdateret 13.05.2014 Print