29.10.1820

Sender

Sulpiz Boisserée

Sender’s Location

Paris

Information on sender

Rødt laksegl.

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Kraków

Information on recipient

Udskrift: a Monsieur / Monsieur A. Thorwaldsen / Sculpteur, conseiller d’état d.s.m. / le roi de Danemarc chevalier de / plusieurs ordres XCXCDE

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

Boisserée writes that he cannot meet Thorvaldsen in Munich as he is in Paris in connection with his book about Cologne Cathedral. When back in Stuttgart, he will send detailed proposals for the monument to Goethe. On behalf of the association for the monument, he thanks Thorvaldsen for agreeing to execute af frieze of reliefs. Also on behalf of the association, he asks Thorvaldsen if he thinks that the originally planned colossal bust of Goethe should be replaced by a statue. The reason for this is that Dannecker has had to decline to execute the bust. If Thorvaldsen is in favour of a statue, Boisserée would like to him to suggest its form as soon as possible.

Document

Ihrem gütigen Anerbiethen, mit mir in MünchenI zusammenzutreffen, habe ich leider nicht folgen können, weil ich hierher reisen musste, um die Herausgabe meines Werks vom Köllner DomII vorzubereiten. Es bleibt nur also nun die schriftliche Mittheilung, um uns über die zu dem Denkmal von GoetheIII darzustellenden Gegenstände zu verständigen; und ich werde Ihnen wenn ich wieder in Stuttgart zurückgekehrt bin, welches sehr bald der Fall seyn wird, ausführliche VorschlägeIV nebst den Entwurf des Denkmals nach Rom senden.
Gegenwärtigen Brief hat blos zum Zweck, Ihnen im Namen des Frankfurter VereinsV, dem ich Ihre Antwort vorgelegt habe, den innigsten Dank für Ihre Bereitwilligkeit auszudrücken, und zu versichern, dass wir uns und das Deutsche Vaterland überaus glücklich schätzen, auf die Mitwirkung Ihres Kunst-Genies zur Verherrlichung des geliebten Dichters zählen zu können.
Ausserdem wünscht auch der Verein, dass ich mich mit Ihnen sobald als möglich berathe, ob Sie nicht mit Beibehaltung meines Vorschlags eines runden Gebäudes mit Basreliefs usw eine Statue des Dichters angemessener als eine colossale Büste halten ?
Der Verein ist durch eine Neben Umstand auf diese Frage geleitet worden. Dannecker hat nämlich wegen einer sehr gefährlichen noch fortdauerenden Kränklichkeit seiner FrauVI nicht nach WeimarVII reisen können, um Goethes’ BüsteVIII zu modellieren, und sah sich deshalb genöthigt, die Bestellung wieder abzugeben. Der Verein, der bey den hohen Alter des Dichters die Sache länger verschieben durfte, beauftragte nun Herrn RauchIX in Berlin; und so veranlasste die Erinnerung an seine Statue der Königin von PreussenX den Gedanken, ob man nicht auch in den gegenwärtigen Fall die Bestellung auf eine Statue ausdehnen sollte ?
Ich für mein Theil glaube, dass zu den angenommene Entwurf des Denkmals eine Colossale Büste besser passt, als eine Statue. Denn die Statue eines Dichters in einem mässigen geschossenen Raum müsste doch wohl eine sitzende und nach unseren Sitten auch eine bekleidete seyn; das würde aber entweder zu den Charackter eines Jupiters oder eines Orators und Consuls also zu neben Begriffen führen, und keinen reinen Eindruck machen. Wobei zugleich der sehr reitzbare Geist der heutigen Menschen und namentlich unserer Deutschen Landsleute, die an allem, was einer eigentlichen vergötterung ähnlich sieht, leicht Anstoss nehmen, einigermassen in Betracht käment
Ich weiss nicht ob ich mich in dieser Ansicht irre – Ich theile sie Ihnen so offen mit, als ich die Ihrige zu erfahren wünsche.
Der Verein ist in seiner Meinung getrennt, und will auf Ihren und Danneckers GutachtenXI entscheiden.
Sollten Sie für eine Statue stimmen, so bitte ich auch Ihre Gedanken über Stellung Kostum und Attribute beizufügen.
Sie werden die Gesellschaft und ganz besonders mich gar sehr verbinden wenn Sie mir Ihre Ansicht recht bald nach Stuttgardt zukommen lassen, damit der an Herrn Rauch gegebene Auftrag näher entwickelt werden, und die nöthigen Verkehrungen wegen den Marmor getroffen werden können
Sie von ganzen verehrend begleite ich diese Zeilen mit den herzlichsten Wünschen und Grüssen.

Ihr gehorsamster

Sulpitz Boisserée

Paris am 29. October 1820

Archival Reference

m6 1820, nr. 48

Subjects

Persons

Commentaries

  1. Thorvaldsen havde i sit brev af 10.8.1820 foreslået Boisserée at mødes i München på hans hjemrejse fra Danmark til Rom.

  2. Dvs. Boisserées Geschichte und Beschreibung des Domes von Köln, der udkom i et tekstbind og et illustrationsbind i 1823. Se en scanning af bogen på Universitätsbibliothek Heidelbergs site.

  3. Boisserée undfangede i 1819 en idé om et mindesmærke for Goethe i form af en rund bygning på en bakketop i udkanten af Frankfurt forsynet med en buste i kolossalstørrelse, en større relieffrise og en detaljeret udsmykning i øvrigt. Se hertil hans projektforslag, som han vedlagde et brev til Thorvaldsen af 18.6.1820.

  4. Thorvaldsen efterspørger netop udførlige udkast til mindesmærket i sit brev af 10.8.1820.

  5. Foreningen for et mindesmærke over Goethe blev konstitueret i 1820 med 15 fremstående borgere fra Frankfurt samt 4 udenbys og med Boisserée som formand; se hertil Boisserées brev af 18.6.1820.

  6. Heinrike Dannecker, f. Rapp i 1773, som altså var så syg i 1820, at Dannecker ikke kunne rejse fra hende til Weimar for at modellere Goethe, døde i 1823.

  7. Goethe boede på Frauenplan i Weimar fra 1775 til sin død i 1832, dog afbrudt af hans store Italiensrejse i 1786-88 og talrige andre rejser.

  8. Den omtalte kolossalbuste af Goethe havde Boisserée i sit oprindelige forslag til mindesmærket, og som det også fremgår af nærværende brev, tænkt udført af den tyske billedhugger Johann Heinrich von Dannecker, men som det fremgår, måtte denne frasige sig opgaven pga. sin kones alvorlige sygdom, og en anden landsmand, billedhuggeren Christian Daniel Rauch, kom således i spil. Thorvaldsen havde kendt Rauch i henved 15 år i 1820, mens han først mødte Dannecker i 1819.

  9. Den tyske billedhugger Christian Daniel Rauch.

  10. Referencen gælder det gravmæle for den preussiske Dronning Luise, som Rauch udførte 1811-14. Det findes i kongeparrets fælles mausoleum i slotsparken ved Charlottenburg i Berlin og blev et valfartssted for Dronning Luises beundrere.

  11. Som det fremgår, inddrager Boisserée her Thorvaldsen og Dannecker som rådgivere, hvis responsum bestyrelsen vil følge mht. mindesmærkets udformning.

Last updated 26.03.2020