26.7.1840

Sender

Johan Bravo

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Rom

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Poststempel: ROMA [xxx…] T. T. HAMBURG 18. [A]ug. [4]0.

Recipient

Jonas Collin

Recipient’s Location

København

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Udskrift: Danimarca / Sr. Hochwohlgeboren / Herrn Conferenzrath Collin / Großkreuz des Dannebrog / & & & in / Kopenhagen.

Tilskrift:
Seine Hochwohlgeboren / Herrn Conferenzrath / Collin / Großkreuz des Dannebrog/ & & &.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

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Document

16 Januar 1841.

Ew. Hochwohlgeboren

Haben gewiß längst die Nachricht von dem, am 13 d. hier erfolgten Ableben der Prinzessin erfahren, da gleich darauf eine Staffette mit der Trauerpost nach Dänemark an unsern König spedirt ward. Obgleich man ihren Tod heran nahen sah, so glaubte doch kein Mensch, daß er so schnell erfolgen würde. Dieser ist nun zum Theil durch die [Wohnung] beschleunigt, indem sie diese in den lezten Monat in einem für ung[xxxx]d[x] bekannten Theil der Stadt, am Fuß des Janiculus, gewahlt hatte, wo sie nur ein Zimmer zu ihrer Vorfügung hatte und diesen schädlichen Aufenthalt trotz allen dagegen gemachten Vorstellungen nicht verlassen wollte. Bei der Section ergab sich, daß die Wassersucht sich bis zur Brust ausgedehnt hatte, die Leber verhärtet war und die innere Gehirnwand mit ungewöhnlichen großen Knochenausbildungen versehen. Sie ist ganz nach Katholischen Gebräuchen auf dem Kirchhof der Deutschen beigesezt, nach dem sie vorher einbalsamirt und in ihrem Palast drei Tage zur Schau ausgestellt war. Ueber ihr Testament hört
man, daß ihr Sohn, unser Kronprinz, zum Haupterben eingesezt sey, der dafür ihre Schulden zahlen soll, mehrern Pensionen zu geben hat und daß kein Protestant ihrer Leiche folgen sollte. – Ich bin zu wenig über den Nachlaß der Verstorbenen unterrichtet um etwas genau angeben zu können, höre aber daß sich einige Bücher und Kupferstiche vorfinden, welche unsere Landsleute gerne für die Bibliothek zu erhalten wünschen. Von diesen bin ich nun beauftragt an Sie als unsern Protector zu schreiben und Sie zu ersuchen, ob es Ihnen nicht möglich sey, vom Prinzen diese als Geschenk für die dänische Bibliothek zu erlangen. Da meines Wissens nicht versiegelt ist, so werde ich suchen, so bald der Oberst Paulsen von Albano zurück kehrt Einsicht von den Büchern zu nehmen, die sich hauptsächlich auf deutsche Uebersetzungen von englischen Romanen beschränken sollen. Ich bin schon seit einem halben Jahr Bibliothekar dieser Büchersammlung die ich zu dem Ende in meiner
Wohnung aufgestellt. Sollten Sie vielleicht anderweitig Gelegenheit haben, dafür etwas auswirken zu können so sind wir Ihnen noch großeren Dank als bereits für alle gehabte Fürsorge schuldig. Von Thorvaldsen habe ich in der lezten Zeit keine Antwort mehr erhalten und ich bringe dieses mit seiner Abreise von dort in Verbindung, vorüber alle hier eintreffende Briefe als von einer gewissen nächstens bevorstehende Sache sprechen, die zum Herbst erfolgen soll. Sehr verbunden wäre ich Ihnen wenn Sie mir darüber etwas Gewisses mittheilen könnten. Ich habe heute gleichfalls an Thorvaldsen geschrieben und inständig gebeten, doch noch vor seiner Abreise einige Schritte bei der Regierung für meine Zukunft zu thun. Ihnen wage ich gar nicht mit dieser Bitte zu belästigen, da ich so vollkommen überzeugt bin, daß die gewiß auch unaufgefordert Alles zu thun bereit sind was mein Glück fordern kann. Ich fühle mich zu dieser Voraussetzung berechtigt, durch alle jene Zeichen von Wohlwollen, womit ich von Ihnen überhaupt bin. Hierbei bitte ich zu bemerken und wie ich dieses [dazu] ohne Eigenlob frei sagen darf, daß Sie diese Ihre Wohlthaten gewiß an keinen
Unwürdigen oder Undankbaren verschwendeten, der im Gegentheil stets bereit ist, seinem Vaterlande und Landsleuten mit allen seinen Kräften zu dienen. Noch würden ich Ihnen danken wenn Sie Thorvaldsen bewegen wollten meinen heutigen Brief zu beantworten da ich darin um einige Punkte wegen Affairen seines Studio unterrichtet zu seyn wünsche, wie ich mich verhalten soll. Die Nachricht von Freund Tod hat hier alle seine Bekannten tief ergriffen, die Akademie verliehrt in ihm einen thätigen Mann und wir einen Freund Indem ich schließlich noch die Empfehlung aller hiesigen Landsleute beifüge, [sehe] ich Ihre gefällige Antwort entgegen, verharrend – mit Hochachtung Ew Hochwohlgeboren
ergebenster Diener J. Bravo.
Rom 26 July 1840

[Notater med blyant:]
Hvad er solgt
til [Mester Paulli Gegend] 100 S[xxxxx] (200 S[xx])
Storfyrst – 4 Fl[xxxxx] 800 Scud Porlonia[?]
Bayersk[?] Baron Schouboe Hyrdedrenge 1200 Scud Koll

Comment on amanuensis

Datoen ”16 Januar 1841.” påført med anden hånd. Desuden er der notater med blyant.

Archival Reference

m35 V, nr. 57

Last updated 10.05.2011