19.9.1843

Sender

Johan Bravo

Sender’s Location

Rom

Information on sender

Knækket laksegl. Poststempler DIREZIONE DI R[OMA] / 19 / 43 og T.T. / Hamburg / 30. Sept. 43

Recipient

Just Mathias Thiele

Recipient’s Location

Charlottenborg

Information on recipient

Sr Hochwohlgeboren / Herrn Justizrath, Professor J.M. Thiele / Ritter von Dannebrog und / Dannebrog Mann & & & / Kopenhagen Charlottenburg Schloß

Dating based on

Brevet er udateret, men med poststempler fra Rom 19 / [XXX] / 43 og Hamburg 30. Sept. [X]3, er brevet derfor antagelig afsendt 19.9.1843.

Abstract

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Document

Verehrter Herr Justizrath Thiele

Ihr Schreiben vom 24 Juni u mein Brief von 21 Juni haben sich gekreuzt, wobei ich voraussehe Sie haben diesen mit Einlage erhalten. Ich hoffe Freund in Altona hat dem jungen Collin nunmehr wohl unterrichtet ob Schiffsangelegenheit nach Livorno, dort oder in Hamburg, sey, womit die Bücher geschickt werden können; zum Wenigsten habe ich ihm durch meinen Bruder darum ersuchen lassen. Wir werden uns hier dieser Tage daran machen, einen neuen Katalog abzufassen, wobei zugleich sämmtliche Bücher mit laufende [sic] Nummern versehen werden sollen.

Am 11 d. ist der Sänger Rossi von hier abgereist, dem ich nach Ihrem Begehr einen antiken Stein für Ihre Rechnung mitgegeben namlich [sic] ein etruskischer Krieger welcher sich die Schienen bindet. Ich konnte, ohne nicht gar zu hoch im Preise zu gehen, für den Augenblick keinen besseren Gegenstand finden. Er kostet 1½ Scudi, den ich Ihnen in Rechnung bringe, weil Sie es so befohlen, dahingegen erlauben Sie mi [sic] aber doch, daß ich Ihnen zugleich mit diesem in derselben Schachel [sic], einen andern kleinen Stein, Lapis lazure, so wie eine Doppieta einen Minervenkopf, als geringes Zeichen meiner Dankbarkeit beigelegt. Ja, lieber Thiele, diesen letzteren in Stein geschnitten wäre ein Schatz den ich wünsche Ihnen geben zu können und um deren Besitz ich den Besitzer, wo er und wer er auch ist, beneide. Ferner werden Sie durch Rossi zwei Blätter mit Ornamente aus den Thermen des Titus, für Hilker, erhalten, um welche er mich durch C. Hansen ersuchen ließ. Sie kosten 1 Scudo, den Sie gefl in Empfang nehmen wollen. Sollte er, wie C. Hansen meint, das große Werk über diese Bäder vielleicht zu haben wünschen, so ließ ich im wissen es kostet 26 Scudi fix. – Das Werk von Canina, Ricerche sull’ architettura più propria die Tempi cristiani, mit 57 Kupferstichen habe ich erhalten für die Akademie. Capane sagt mir gestern, er wolle mir ein Werk zuschicken über seine Gräber, bestimmt für Sr Königl Majestät Handbibliothek. Ich bitte bei dieser Gelegenheit mich Allerhöchstdemselben in Unterthänigkeit zu Füßen legen zu wollen und zugleich mir die Gunst zu erzeigen, Sr Maj. wissen zu lassen daß ich obiges Werk von Canina, für die Akademie erhalten, so daß er doch erfährt, ich denke an das Interesse des Vaterlandes. Ich werde suchen, diese, so wie das andere Werk von Campane, die Terracotten für d. König u Sie, von Livorno nach Kop. Zu schicken. –
Der Bildhauer Waltreck, Prof., aus Dessau, ließ mir dieser Tage eine kleine Portrait Statue von Thorv. sehen, den er in Marmor auszuführen die Bestallung von Sr Königl. Maj, noch als Prinz, damals in Dessau erhielt. Jetzt ist diese Statuetta vollendet, in guten Marmor ausgeführt und steht auf einen Piedestal in farbigen Marmor. Der Preis dafür ist 200 Scudi romano. Ferner hat er 4 Medaillion in Gips, nach Vorschrift damals 1838 von Dessau per Diligence nach Kop. abgeschickt. Es sind diese, die Prinzessin Wilhelm zu Preußen, der Prinzessin Louise von Hessen, von der Prinzessin Tochter des Prinzen Friderich von Anhal [sic] Dessau und einer von Brandis, hat aber nie erfahren können ob sie richtig angekommen sind. Wollen Sie Sr Maj. davon erinnern und zu erbitten wie ich mich zu verhalten habe mit dieser Affaire.
Sollten Sie Bindesboel sehen so bitte ich diesen zu sagen ich hätte seinen Auftrag hinsichtlich der Ornamente aus der Villa Madama nicht vergessen, jedoch da diese im Besitz von dem Kupfersticher Gruner gekommen wäre und dieser sie nun vereint mit andern Sachen als ein ganzes Werk heraus giebt, so hat man Gruner erst nach England schreiben müssen daß er Erlaubniß giebt mir diese alleine zu überlassen. Bis jetzt sagt mir sein Geschäftsführer es sey noch immer keine Antwort darauf erfolgt.
An Rossi habe ich auch einen Catalog der päbstlichen Medaillion für Just. Thomsen, so wie ein Paquet antiker Münzen mitgegeben.
Von Feoli Vasensammlung kann ich noch immer nichts bestimmtes sagen, er will ich soll ihm einen Preis biethen, worauf ich nicht eingehen will noch kann. Er soll überhaupt nicht glauben daß mir soviel daran liegt, im Gegentheil er hat uns nöthig.
Mit CamiaI habe ich gesprochen und er hat mir versprochen ein Verzeichniß von allen Sachen die Thor. gemacht und er gezeichnet, so weit er sie erinnert, zu machen. Er zeichnet nicht im Atelier von Thor. so daß ich gestern nicht erfahren konnte, wie weit er damit gekommen.
Unsern Künstlern kommen nun nach u nach vom Lande zurück so sie die heiße Jahrzeit zugebracht. Küchler hat ein Bild vollendet welches nächstens nach Kop. wenn ich nicht irre für Trewskow gehen soll, vermuthlich schickt Petersen etwas mit. C. Hansen bereitet sich vor zur Rückreise. Jerichau ist mit der Figur, für D. AbendrothII beschäftigt, er ist böse das Thor. Ihnen seine Sache nicht geben will.
Gurlitt ist mit Feau in Sorrent, Thörning in Neapel, so wie Lunde; Friedländer ist daher zurück u der Architekt Möller nach Neapel gereist.
Grüßen Sie Bissen doch gefällig und ich hoffe er hat meinen Brief mit den Marmorpreise aus Livorno erhalten. Ich bin im Juli dahin von dem König von Württemberg eingeladen worden, der wie immer sehr gnädig war und mir einen schönen Brillantring mit seiner Namens schiffer verehrte. Leider ist es mir nicht gelungen etwas für unsere Landsleute auszurichten, vielleicht Thörning ausgenommen, über den ich berichten soll wenn er mal was Gutes fertig hat. Lunde hat hier ein recht gutes Bild fertig stehen, aber der König will keine Landschaften mehr.
Ueber Thor. Nicht-Herkunft werden Sie mehr als ich wissen, die Tochter ist nun wohl abgereist. Ich möchte wissen ob der Alte meinen Brief von 30 Juni mit Einlagen von Campana, Canina u Holbeck erhalten. Ist er damals auf Nysoe gewesen, so hat ihm die saubere Besitzerin wohl aufgefangen aber da hat sie ihre Titel gelesen. Fragen Sie ihm doch gefällig, es ist mir und die Einlagen willen zu thun.
Sollte E. Meyer noch in Kop. seyn, so bitte ich gefl. ihm mitzutheilen daß für Dr Alertz angekündigte Buch, bis jetzt nicht eingetroffen sey. Ich laß ihm, so wie alle Freunde herzlich grüßen.

Hier geht sonst Alles beim alten und nächstens werde ich meinen Kunstbericht an die Akademie einsenden. Die Vorfälle von Bologna sind wohl für die päbstliche Regierung unangenehm, haben aber sonst nicht viel zu bedeuten, und es ist für die Ruhe nichts zu befürchten. Die wenigen Truppen welche auf dieses Gesindel Jagd machten waren hinreichend sie auseinander zu jagen. Die Zeitungen hauptsächlich die Französischen, haben die Sachen entstellt u übertrieben. Schönes Wetter haben wir schon seit 2 Monate u gegenwärtig 2 große Theater offen, wo ich L. Borgia prachtvoll geben sah und an Kop. mächtig erinnert wurde. Einige Stellen wurden von Rossi u der Forconi besser vorgetragen als hier.
Ihre baldige Antwort entgegen sehend, bitte ich mich Ihrer verehrten Gemahlin bestens zu empfehlen. Mit Hochachtung

ergebenst

J. Bravo.

Archival Reference

m31, nr. 16

Persons

Commentaries

  1. Dvs. den italienske tegner Leonardo Camia, der fra 1821 tegnede adskillige af Thorvaldsens værker til brug ved grafiske reproduktioner.

  2. Sandsynligvis den tyske advokat August Abendroth.

Last updated 30.10.2015