26.8.1828

Sender

Gottlieb Götze

Sender’s Location

Berlin

Recipient

Bertel Thorvaldsen

Recipient’s Location

Rom

Information on recipient

Udskrift: Sr. Hochwohlgeboren / Dem Präsidenten der Academie / S. Luca / Herrn Ritter Thorwaldsen / zu / Rom / Durch Güte.

Dating based on

Dateringen fremgår af brevet.

Abstract

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Document

Ew Hochwohlgeboren.

beehre ich mich, mit der guten Gelegenheit welche mir der Herr Cabinets Secretair Saße anbietet, die verlangten 50 Medaillen zu übersenden, welche hoffentlich alle gut und wohlbehalten ankommen werden, wenigstens habe ich sie sorgfältig eingepackt. Herr Saße war um so mehr gerne bereit, die Medaillen mitzunehmen, da er gerne Ew Hochwohlgeboren Studium u überhaupt die in Ihrem Besitz oder unter Ihrer Aufsicht befindlichen Kunstsachen zu sehen wünscht, und sich daher Ew Hochwohlgeboren besonders empfehlen möchte.

In dem letzten Briefe, welchen ich von Voigt erhielt, liesen mich Ew Hochwohlgeboren fragen, an wen Sie in Rom das Geld für die Medaillen bezahlen sollten. Ich muß darauf zuförderst erwiedern, daß ich die Kosten, welche die Ausfertigung des mir gütigst überschikten Patentes von der Academie S. Luca verursacht hat, noch nicht bezahlt habe, welche ich also von dem Betrage der Medaillen abzuziehen bitte. Weil der hiesige Cours der römischen Scudi ein ganz anderer ist, als den dieselben in Rom haben, so kann ich den Preis der Medaillen nicht wohl in Scudi angeben, sondern nur sagen, daß das Stück 1 preußischen Thaler kostet, ich bitte daher Ew Hochwohlgeboren sich bei der Zahlung einzig und allein nach dortigen Course zu richten, so daß Sie nicht dabei zu Schaden kommen, Hr. Valentini oder vielleicht irgend ein Deutscher in Rom wird wohl den dortigen Cours anzugeben wißen. Sehr leid thut es mir nur, daß ich nicht wie ich gerne gewünscht hätte, den Preis der Medaillen vermindern kann, u er also derselbe ist, wie der der ersten 50 Stück es ist davon die schwierige Ausprägung des Reverser Schuld, we[s]halb mir die Münze einen höherer Prägepreis als die andere Medaillen von derselben Grösse gestellt hat. Herr Cabinetssecretair Sasse wird die Gefälligkeit haben, das Geld im Empfang zu nehmen, sollte er indessen denn durch seine dortigen Geschäfte oder sonstiger Abhaldungen verhindert werden, so steht es ja in Ew. Hochwohlgeboren Belieben, dasselbe gelegentlich an Hr Valentini oder sonst jemanden zu zahlen. Eine grosse Bitte an Ew Hochwohlgeboren hätte ich noch, ich wünschte nemlich ein Exemplar des grossen in Rom erscheinenen Kupferstichs von Ihrem Christus zu haben, und bitte Sie daher ehrerbietigst, mir nachdem Sie den Preis dafür ebenfalls von dem Betrage der Medaillen abgezogen haben, gelegentlich einen solchen geneichtest überschicken zu wollen.

Vor einiger Zeit stand in der hiesigen Zeitung daß Ew Hochwohlgeboren wegen der in Warschau zu errichtenden Reiterstatue bald eine Reise dorthin unternehmen würden, weshalb wir uns hier Hoffnung machten, Dieselben auch hier zu sehen, möchte doch dieselbe bald in Erfüllung gehen. Herr Freund ist vor einigen Wochen hier angelangt wird nun aber wohl bald wieder abreisen. Gerne hätte ich von einigen Medaillen welche ich eben gefertigt habe, Abdrücken mitgeschickt da sie aber noch nicht ganz fertig sind, so behalte ich mir vor, dieselben Ew Hochwohlgeboren mit späterer Gelegenheit zu übersenden.

Indem ich mich schliesslich Ew Hochwohlgeboren zu ferneren geneigten Wohlwollen angelegentlichst empfehle, bitte ich noch die sämtlichen Bewohnere des Hauses Buti so wie auch Hr Voigt von mir zu grüßen.

Mit ausgezeichnesten Hochachtung verharre ich
Ew. Hochwohlgeboren

Berlin den 26 August
1828

gehorsamster Diener
Götze

General Comment

På brevets hånd er med antagelig senere blyantsskrift tilføjet: Medailleur Götze.

Archival Reference

m13 1828, nr. 89

Last updated 10.05.2011