23.5.1844

Sender

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Stuttgart & Tübingen

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Omnes

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Dateringen fremgår af tidskriftet, hvor teksten blev trykt.

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Nekrolog.

Kopenhagen. Thorwaldsen starb unerwartet schnell am 24. März Abends, nachdem ihn kurz vorher im Schauspielhause ein Schlaganfall betroffen hatte. Seine Ruhestätte soll er in der Mitte seines Museums unter freiem Himmel finden. Zum Grabstein hatte Thorwaldsen selbst seine eigene Statue, auf die Hoffnung gelehnt, modellirt. Er war bis zum Ende in voller Rüstigkeit thätig gewesen. Zwei kolossale Statuen des Herkules und Aeskulap für die Christiansburg und mehrere Basreliefs gehören zu seinen letzten und zum Theil unvollendeten Arbeiten. Herkules wurde noch fertig, Aeskulap nicht. Noch an seinem Todestag hatte er den ganzen Vormittag an einer Büste Luthers gearbeitet, die eine Vorarbeit für die große Statue seyn sollte, welche er für die Frauenkirche auszuführen gedachte; sie war bis auf einige unwesentliche Kleinigkeiten der Vollendung nahe, und ein würdiger Schluß der künstlerischen Laufbahn eines dem großen Reformator so verwandten Geistes. Er war geboren am 19. November 1770, und brachte somit sein Leben auf ein Alter von 73 Jahren und 4 Monaten. Wenige Tage nach seinem Tode waren es fünfzig Jahre, seit er als Zögling der hiesigen Kunstakademie die große goldene Medaille empfangen hatte.

Ueber seine am 30. März in der Frauenkirche erfolgte Leichenfeier berichtet der Altonaer Merkur aus Kopenhagen Folgendes: „Zu keiner Zeit sah man wohl in Kopenhagen eine Leichenfeier wie diese, und nie zeigte sich wohl eine allgemeinere Theilnahme, als für den Heimgegangenen Meister. Auch das Wetter begünstigte die Leichenfeier. Im Antikensaal, wo die Leiche stand, wurden von Künstlern einige Strophen gesungen, in welchen zweifelnd gefragt ward, wer es wagen würde, sich mit den Kranz des Verewigten zu bewerben und der Erbe seines Ruhms zu seyn. Diesen Strophen, welche dreimal mit Unterbrechung wiederholt wurden, reihte sich eine Trauerrede des Professors Clausen an. Nachdem die Leiche nach dem Ausgange gebracht worden war, sang das Personal der italienischen Oper eine italienische Cantate, und beim Hinaustragen wurden wieder vom Balkon die obenerwähnten Strophen gesungen. Der Trauerzug begann um 1 1/2, Uhr und war von zwei Künstlern an der Spitze von 1) einigen Seeleuten eröffnet. Hierauf folgten 2) die Studenten, ungefähr 7 — 800 an der Zahl; 3) die gegenwärtig sich hier aufhaltenden Isländer; 4) Künstler aus allen Klassen; 5) dann die Leiche, mit deren Tragen gewechselt ward. Der Sarg ist von Eichenholz, schön und einfach gearbeitet; auf der einen Seite treten die Parzen, auf der andern Victoria auf dem schwarzgemalten Grunde, mit der natürlichen Farbe des Eichenholzes, hervor. Auf dem Sargdeckel sind ein Palmenzweig und eine Cypresse auf dieselbe Weise angebracht. Ueber dem Kopfende des Sarges erhebt sich seine eigene von dem Verewigten selbst verfertigte Porträtstatue, sich auf das Bild der Hoffnung stützend. Unmittelbar nach dem Sarge folgten 6) die Mitglieder der Akademie, an deren Spitze deren Präses, der Kronprinz und die übrigen Prinzen, an welche sich ein zahlreiches Gefolge anschloß; 7) die Repräsentanten beider Militäretats, der Civil- und Militärbeamten, so wie aller bürgerlichen Klassen. Endlich schlossen sich 8) die von Charlottenburg bis zur Heiligengeistkirche in Spalier aufgestellt gewesenen Zünfte mit ihren trauerbeflorten Fahnen nach und nach dem vorbeigehenden Zuge an. An beiden Seiten des Eingangs der Frauenkirche stellten die Studenten, welche nicht in die Kirche kommen konnten, sich in Reihen auf. In der Kirche nahm der König die Leiche in Empfang, während die Orgel präludirte, worauf von der königl. Kapelle und dem Singpersonal eine von Oehlenschläger gedichtete und von Glaeser componirte Cantate ausgeführt ward. In dieser Cantate ist vornehmlich der Gedanke ausgedrückt, daß Thorwaldsen nicht nur ein vom Geiste der griechischen Antike durchdrungener Künstler gewesen, sondern daß er auch, von Christus begeistert, ihn und seine Jünger in den Statuen dargestellt habe, die jetzt (in der Frauenkirche) seinen Sarg umringten. Der Stiftsprobst Tryde hielt die Rede, und nachdem Erde auf den Sarg geworfen worden, sang der Studentenverein einige von H. C. Andersen gedichtete Abschiedsstrophen, welche besagten, daß Thorwaldsen im unbegüterten Stande geboren sey. S. M. die Königin so wie die übrige königl. Familie wohnten der Feier in der Kirche bei. Die Straßen, durch welche sich der Zug bewegte, waren mit weißem Sand bestreut und mit Grün belegt. An mehreren Stellen wurden aus den Fenstern Blumen auf dem Sarg gestreut. Von 11 1/2 Uhr an ward mit den Stadtglocken geläutet, und als der Zug sich in Bewegung setzte, ertönte Trauermusik von den Thürmen, bis er um 2 3/4 Uhr an der Kirche angekommen war. Nicht nur die Frauenkirche, sondern auch mehrere Gemächer auf Charlottenburg waren schwarz ausgeschlagen.”

Thorwaldsen hatte viele Jahre an Engbrüstigkeit gelitten, die, wie sich bei der Obduktion ergeben hat, mit einer Krankheit des Herzens in Verbindung stand. In den größeren Pulsadern fanden sich bedeutende Theile der Knochenmasse abgesetzt, wie dies bei alten Leuten nicht selten der Fall ist. In den Balven des Herzens, die atrophisch und an mehreren Stellen durchlöchert waren, fand man ebenfalls Spuren von beginnenden Verknöcherungen; auf dem Mittelboden war eine bedeutende Geschwulst mit mehreren Degenerationen, die wahrscheinlich aus einer vor mehreren Jahren flattgefundenen Entzündung hervorgegangen waren. Der rechte Lungenflügel war krankhaft mit Blut überfüllt. Alle Blutadern enthielten eine große Masse dünnes fließendes Blut, waren aber an keiner Stelle, nicht einmal im Umfange der auf dem Schienbeine wieder aufgebrochcnen Wunden, kränklich verändert. Das Gehirn war, im Ganzen genommen, gesund. Der Tod, heißt es am Schluffe des Obduktionsberichtes, scheint von der Brust, und namentlich vom Herzen ausgegangen zu seyn, dessen organische Krankheiten oft ein plötzliches Aufhören des Lebens zur Folge haben. — In seinem jetzt eröffneten, am 5. December 1838 errichteten Testamente schenkt Thorwaldsen seiner Geburtsstadt Kopenhagen alle ihm zugehörenden Kunstgegenstände, sowohl diejenigen, die sich schon dort befinden, als den größten Theil derjenigen, die noch bei Errichtung des Testaments in Rom waren, nebst dem Zuwachs, den sie bis zu seinem Tode noch erhalten dürften, unter der Bedingung, daß die Stadt ein Museum zu ihrer Aufnahme einrichten läßt (welches bekanntlich geschehen). In einem Codicill vom 25. Januar 1843 setzt der Testator dieses Museum zum Erben seines Nachlasses ein, in so fern darüber nicht speziell verfügt worden. Testamentsvollstrecker sind Conferenzrath Collin, Justizrath Thiele, und die Professoren Clausen, Schouw und Bissen, so wie ein Mitglied des Kopenhagener Magistrats, der Oberpräsident Kjerulff. Auch hat der Verewigte im Codicill verfügt, daß die Ausführung seiner unvollendeten Werke, gegen Vergütung aus dem Fonds des Museums, dem Professor Bissen anvertraut werden solle, dem überhaupt die spezielle künstlerische Aufsicht des Museums übertragen worden ist.

General Comment

Dette er den trykte nekrolog over Thorvaldsen fra det tyske kunsttidsskrift Kunst-Blatt, op. cit.

Thiele

Ikke omtalt hos Thiele.

Other references

Subjects

Persons

Works

A14 Herkules, august 1843 - november 1843, inv.nr. A14
A162 Bertel Thorvaldsen med Håbets gudinde, Tidligst 1. oktober 1839, inv.nr. A162

Last updated 04.05.2017